Frau Herzberg, heute Region Oder-Spree

Als die Dogge starb, wollten mein Mann und ich nicht noch einen weiteren Hund. Also haben wir uns auch nicht darum bemüht. An einem nasskalten Novembertag ging mein Mann mit unseren beiden Hunden spazieren und mitten auf dem Weg, am Waldesrand, lag ein Reh. Bei näherem Hinsehen sah mein Mann einen kleinen, schwarzen Kopf dahinter hervorgucken. Tja und dann hatten wir wieder einen dritten Hund. Circa vier Monate alt, schwarz, ähnlich einem Labrador. Erst meldeten wir ihn überall, doch niemand hat den kleinen Kerl gesucht. So sollte er halt bleiben.
Die ersten Monate waren ruhig und alle waren zufrieden. Der Kleine brachte die älteren Hunde wieder zum Spielen und Toben. So ab dem siebten Monat fing er an ab und zu wegzulaufen. Bis wir registriert hatten, dass er jagen geht, verging schon einige Zeit. Hugo verlor sich völlig , wenn er Wildgeruch in der Nase hatte. Die Erregung ließ ihn regelrecht zittern und er war nicht mehr ansprechbar. Blitzschnell rannte er oft los. Den Sommer darauf waren wir dann gleich bei Frau Mantel, um ihm das wieder abzugewöhnen.
Das klappte wunderbar. Ich musste nur von da an immer vorausdenken und ihn beobachten, um richtig reagieren zu können. Im Spätsommer hatten wir noch drei Termine und es war Schluss mit der Jagerei! Ich gehe immer noch wachen Auges mit ihm spazieren, doch weggelaufen ist er seitdem nicht mehr. Hugo ist ein lustiger kleiner Kerl geworden. Er hat sich mit den drei Katzen arrangiert und mit Esel und Pony. Er genießt sein freies Leben auf 10000 Quadratmeter Land hier am Haus. Im Sommer wird er geschätzte zwei Jahre alt und ich, die ihn eigentlich schnell wieder abgeben wollte, liebe ihn am meisten!